Nervus Vagus
Der Nervus Vagus ist der 10. Gehirnnerv und gehört zum vegetativen Nervensystem.
Im Verdauungssystem steuert, stimuliert und reguliert er alle Verdauungsorgane. Der Nervus Vagus steht sozusagen über dem System aus Enzymen und Gewebshormonen.
Der grob beschriebene Verlauf: Der N.V. kommt aus dem Kopf, läuft durch die Ohrmuschel und Gehörgang, durch die Rachenmuskulatur, Stimmritze, Kehlkopf, Herz, Bronchien, Lunge, Magen, Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse und Nieren.
Der Nervus Vagus ist der Hauptnerv des Parasympathikus. Dieser reguliert die inneren Organe.
Das vegetative NS ist aufgeteilt in Sympathikus und Parasympathikus. Folgende Aktivitäten sind den beiden Funktionsweisen in der Verdauung zuzuordnen:
- Sympathikus: „regiert den Tag“, steuert die rektale Ausscheidung in Stresssituationen, verringerte Speichelsekretion, geringe Darmbewegung, geringe Sekretion von Verdauungssäften und Enzymen, … „Alles ist bereit für die Flucht.“
- Der Parasympathikus: steuert und aktiviert die Verdauungsorgane in der Ruhe „Ruhe und Verdaue“, vermehrte Speichelsekretion, erhöhte Darmbewegung, erhöhte Sekretion von Verdauungssäften und Enzymen,… „regiert die Nacht“ und somit den Schlaf
Durch die Speiseröhrenentfernung mit Magenhochzug wird fast die ganze Speiseröhre, der gesamte Cardiaabschnitt, und je nach Größe und Lage des Tumors auch Teile des Fundus und Korpus entfernt. Aus dem Restmagen wird ein Schlauch gebildet, hochgezogen und an den oben verbliebenen Rest der Speiseröhre „angetackert“ (so der chirurgische Sprachgebrauch).
Durch die Operation und Entfernung von großen Teilen der Speiseröhre und weitreichende Veränderungen am Magen (und teilweise auch Gallenblase), werden unumgänglich Verästelungen des Nervus Vagus gekappt und mitentfernt. Der zur neuen Speiseröhre umfunktionierte Magenteil darf keine Magensäure mehr bilden, da keine Säure in die Luftröhre fließen darf. Deshalb wird der hochgezogene Schlauchmagen vom Nervus Vagus gekappt. Das heißt auch, der Teil, der den Restmagen darstellt, ist weiterhin an den Nervus Vagus gekoppelt und funktioniert physiologisch. Der Restmagen besteht hauptsächlich aus dem Antrum (unterster Abschnitt) und Pylorus (Übergang zum Dünndarm).
Mucin (zäher Schleim)
Frage an KI DeepSeek: „Hat der N. Vagus Einfluss auf die Mucinbildung im Magen?“
Ja, der Nervus vagus hat einen Einfluss auf die Mucinbildung im Magen. Der Nervus vagus ist ein wichtiger Teil des parasympathischen Nervensystems und spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation verschiedener Magenfunktionen, einschließlich der Sekretion von Magensäure, Enzymen und Schleim (Mucin).
Einfluss des Nervus vagus auf die Mucinbildung:
- Stimulation der Schleimsekretion: Der Nervus vagus stimuliert die Belegzellen (Parietalzellen) und die schleimproduzierenden Zellen im Magen. Durch die Freisetzung von Acetylcholin (dem Neurotransmitter des parasympathischen Nervensystems) wird die Produktion von Mucin in den Schleimhautzellen angeregt.
- Schutz der Magenschleimhaut: Mucin ist ein wichtiger Bestandteil des Magenschleims, der die Magenwand vor der aggressiven Magensäure und Verdauungsenzymen schützt. Die Aktivierung des Nervus vagus fördert daher indirekt den Schutz der Magenschleimhaut.
- Interaktion mit anderen Faktoren: Der Nervus vagus interagiert auch mit hormonellen und lokalen Faktoren, wie z. B. Gastrin, das die Schleimproduktion zusätzlich beeinflusst.
Klinische Relevanz:
Eine gestörte Funktion des Nervus vagus kann zu einer verminderten Mucinproduktion führen, was das Risiko für Magenschleimhautschäden (z. B. Gastritis oder Ulzera) erhöht. Umgekehrt kann eine übermäßige Stimulation des Nervus vagus (z. B. bei Stress oder bestimmten Erkrankungen) ebenfalls zu Ungleichgewichten in der Schleimproduktion führen.
Zusammenfassend hat der Nervus vagus einen direkten und indirekten Einfluss auf die Mucinbildung im Magen und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Magengesundheit.
Psyche
Der Nervus Vagus hat auch eine wichtige psychische Funktion. Bei Konflikten, Kontakten, Überforderung usw. beruhigt oder regt er das vegetative Nervensystem an. Der Nervus Vagus ist deshalb sehr wichtig für eine stabile Gemütssituation. Als Lesetipp das Buch „Der Selbstheilungsnerv“ von Stanley Rosenberg. In diesem Buch werden Übungen beschrieben, wie der Nervus Vagus gestärkt werden kann. Zum Beispiel werden dort Gurgeln, Halsmuskulatur dehnen und tiefe Töne singen erwähnt. Wenn wir uns den Verlauf des Nervus Vagus anschauen, dann machen diese Übungen Sinn.
Das Zwerchfell (Diaphragma)
Das Zwerchfell ist unser großer Atemmuskel. Er trennt anatomisch den Brustraum und die Bauchhöhle voneinander. Beim Einatmen zieht sich der Muskel zusammen und schafft damit der Lunge Platz. Bei der Ausatmung verläuft es gegengleich.
Es gibt 3 größere Öffnungen im Zwerchfell:
- Aortenschlitz (Hiatus aortucus)
- Speiseröhrenschlitz (Hiatus oesophageus)
- Hohlvenenloch (Foramen venae cavae)
Ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie) begünstigt einen Reflux aus dem sauren Magen in die Speiseröhre, da das Zwerchfell nicht mehr ausreichend zum Verschlussmechanismus des oberen Schließmuskels (Ösophagussphingter) beitragen kann. Die Folgen können sein:
- Sodbrennen die Speiseröhre hinauf
- Barrett-Ösophagus
- Speiseröhrenkrebs
Das Zwerchfell wird durch den Nervus Phrenicus nerval versorgt. Dieser Nerv entspringt aus dem 3.-5. Halssegment (C3, C4, C5) des Rückenmarks.
Es lohnt sich, sich mit der guten Funktion des Zwerchfells auseinanderzusetzen, da auch nach der Op mit Magenhochzug dieser Muskel Beachtung finden sollte. Auf der Seite vom Magenkompass wird sehr ausführlich der Reflux erklärt und sich mit den Ursachen auseinandergesetzt.
Deshalb diese Linkempfehlung.